Wussten Sie schon, dass...
... die Feuerwehr Duderstadt eine Vielzahl an leistungsstarken Geräten zur Rettung von eingeklemmten Personen vorhält?
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4. Duderstädter Praxistage
| Wieder einmal stand das wichtige Thema Atemschutz im Mittelpunkt der vierten Praxistage. Das Ziel der Stadtwehrleitung, einheitliche Vorgehensweisen zu standardisieren, wurde fokussiert. Zu diesem Zweck wurden alle Atemschutzgeräteträger der 15 Ortsfeuerwehren der Stadt Duderstadt eingeladen. An 2 Samstagen wurden Ausbildungen und eine gemeinsame Abschlussübung angeboten. |
1.Samstag:
Nach einer Einführung in das Atemschutzkonzept der Stadtfeuerwehr wurden die Teilnehmer in der Feuerwehrdienstvorschrift 7 unterwiesen. Natürlich durften in der Theorie das Absuchen von Räumen und die Vorgehensweise bei Atemschutznotfällen nicht fehlen. Danach wurde das theoretisch Erlernte in die Praxis umgesetzt.
An vier Stationen wurden die Themen:
- Atemschutzgerätekunde, einschließlich Kurzprüfung und Fehlerbeurteilung, sowie Ausrüstung des Atemschutzgeräteträgers
- Absuchen von Räumen, Schwerpunkt hier die Wandmethode und die Tauchmetode im Praxisgespräch
- Atemschutznotfalltraining, Eigenrettung und Einsatz des Sicherungstrupps
- Vorgehensweise in Treppenhäusern und Türcheck
geschult. Durch die Ausbildung wurde eine einheitliche Vorgehensweise im Bereich Absuchen von Räumen und Atemschutznotfällen im gesamten Stadtgebiet vereinbart. Alle Teilnehmer konnten sich an den einzelnen Stationen praktisch einbringen. Insbesondere Führungskräfte waren glücklich mal wieder richtig zu arbeiten.
2. Samstag
Rund vier Wochen später wurde seitens der Stadtwehrleitung noch einmal die Möglichkeit geboten, dass Erlernte zu vertiefen. Schwerpunkt der praktischen Ausbildung war diesmal der Bereich Atemschutznotfall, sowie Absuchen von Räumen und Retten von Personen. Wiederum wurde in vier Praxisstationen hart gearbeitet.
Absuchen von Räumen mit der Baumtechnik: In einem ehemaligen Industriegebäude wurde zunächst eine Führungsleine vorgenommen, von der sich die Atemschutztrupps in ihre zugeteilten Suchräume „verästelten“. Ziel war es, den Ausgangspunkt unter Nullsicht wieder zu erreichen.
Absuchen unter erschwerten Bedingungen: Bei dieser Station sollte noch einmal das Absuchen von Räumen, auch in Räumen mit Hindernissen, mit der Wandtechnik sicher durchgeführt werden. Besondere Schwierigkeit hierbei war es, nicht nur das Leinen und andere Hindernisse das Leben erschwerten, sondern auch das der Nachfolgetrupp vom Suchtrupp möglichst gut in die Lage eingewiesen werden musste, um eine schnelle, sichere Rettung zu gewährleisten. Trotz Nullsicht sollten die Räumlichkeiten so gut wie möglich dem Nachfolgetrupp visualisiert werden.
Auch bei der Station Atemschutznotfall galten verschärfte Bedingungen, insbesondere der Einsatz der Atemschutznotfalltasche stand im Mittelpunkt. Die Kameradenrettung ist eine der schwierigsten Ausbildungsbereiche für Atemschutzgeräteträger. Sie beinhaltet alle wichtigen Ausbildungsfelder. Der Raum muss schnell und erfolgreich abgesucht werden. Neben dem Tastsinn müssen alle anderen nutzbaren Sinne (bei Umluft unabhängigen Atemschutzgeräten ist Schmecken und Riechen nicht möglich) eingesetzt werden, um einen Erfolg zu erzielen. Der Personenrettung kommt eine besondere Bedeutung zu, da ein Feuerwehrangehöriger aufgrund seiner persönlichen Schutzausstattung rund 20 kg mehr wiegt.
Die vierte Station befasste sich mit der Rettung von Feuerwehrangehörigen. Unter der Nutzung einer Schleifkorbtrage musste ein verletzter Feuerwehrmann unter Nullsicht aufgefunden und gerettet werden. Die Rettung musste in einem Treppenhaus eines Industriegebäudes durchgeführt werden.
Nachdem die Übungsteilnehmer alle vier Stationen durchlaufen hatten, wurden die erlernten Fähigkeiten noch einmal mit einer Abschlussübung überprüft. Hierzu wurde ein ehemaliger Luftschutzkeller, der heute als Lagerraum genutzt wird, vollständig unter Rauch gesetzt. Im Verlauf der Übung wurden 7 Trupps mit 3 C- Angriffsleitungen in den Keller geschickt. Alle vermissten Personen wurden gerettet und auch der eingespielte Atemschutznotfall wurde professionell abgearbeitet.
Die vierten Praxistage waren ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der Freiwilligen Feuerwehr Duderstadt. Viele Standards wurden etabliert. Fehler im Atemschutzkonzept und fehlende Ausrüstung wurden erkannt, somit lässt sich sagen „auch die vierten Praxistage waren ein voller Erfolg“.
Einmal mehr haben Ehrenamtliche und auch Hauptamtliche rund um die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Duderstadt mehr geleistet, als von ihnen erwartet wird.
Danke den Ausbildern Jannis und Jendrik Ernst, Mike Feike, Robert Fricke, Christoffer Gerlach, Daniel Gunkel, Christian Oppermann, Stefan Napp, Kai Nörthemann und Kai Walter für ihre geleistete Arbeit.
Ein herzlichen Dank gilt auch dem Deutschen Roten Kreuz Duderstadt, nicht nur für die Sanitätsbetreuung an beiden Praxistagen, sondern auch für die Bereitstellung des Übungsobjektes und der tollen Verpflegung am zweiten Wochenende.
Ebenso einen herzlichen Dank an die Stadt Duderstadt für die Unterstützung in vielen Bereichen durch das Ordnungsamt, dem Bauamt und Bauhof.
Zuletzt einen herzlichen Dank an die gesamte Feuerwehr Duderstadt, besonders an Marius Bernhard, der nicht nur als Fotograf, Vorbereiter und Hilfsausbilder fungierte, sondern auch als Teilnehmer einige Stationen durchlaufen hat.
Bilder:
Autor: Robert Fricke
Bilder: Marius Bernhard