Verkehrsunfall, PKW in Teich, Betriebsstoffe treten aus

Nur 2 Tage nach dem letzten Verkehrsunfall, wurde die Feuerwehr Duderstadt am 10.09.2014 um  16:35 erneut zu einem -recht ungewöhnlichen- Verkehrsunfall alarmiert.

Die Leitstelle meldete einen PKW der, nach einer Kollision mit einer Radfahrerin, in den Westertorteich gestürzt sei.

Die Fahrerin des PKW konnte sich zum Glück selbst befreien, sodass es "nur" um die Sicherung, Bergung und Abwehr von Umweltgefahren ging... Das dies einen knapp 5 stündigen Großeinsatz mit großem Materialeinsatz nach sich ziehen würde ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

Die Lage bei Ankunft des ersten Fahrzeuges zeigte sich wie folgt: Der PKW hatte die Böschung durchbrochen und war zur Hälfte versunken, es tratt -wie deutlich zu riechen war- Kraftstoff aus, Gegenstände aus dem PKW verteilten sich auf der Wasseroberfläche, der PKW drohte weiter abzurutschen und somit zu versinken.

Damit sich die umweltgefährdenden Stoffe aus dem PKW nicht weiter ausbreiten wurde als Erstmaßnahme schwimmfähiges Ölbindemittel auf die Wasseroberfläche aufgebracht.

Ein Trupp (2 Personen) stieg in Wathose in den Teich um den PKW zu sichern, näher zu erkunden und Treibgut einzusammeln. Ein weiterer Trupp wurde mit einem Schlauchboot eingesetzt, da man ab ca. 1,5 m nichtmehr stehen konnte.

Als weitere Maßnahme wurde nun eine schwimmende Ölsperre aufgebaut und das verunglückte Fahrzeug damit quasi umschlossen.

Bei der parallel laufenden Erkundung stellte sich heraus, dass Kraftstoff und Öl bereits in den Ablaufkanal des Teiches gelangt waren und somit wiedereinmal der Fluß "Hahle" gefährdet war.

Der verunreinigte Kanal wurde mit einem pneumatischen Dichtkissen verschlossen, an seinem Auslauf in Höhe des Krankenhauses vorsorglich eine Ölsperre errichtet.

Parallel hierzu wurden von der Einsatzleitung ein Saugwagen der Firma "Hesse", der Gewässerschutzbeauftrage des LK Göttingen, sowie das Ordnungsamt angefordert.

Nachdem die Einsatzstelle somit nun vollständig gesichert war, wurde der PKW vom Autohaus Lautenbach aus dem Teich gehoben. Auch hierbei unterstützte die Feuerwehr.

Nach Bergung des PKW wurde die Teichoberfläche mehrmals mit Ölbinder behandelt, welcher in mühevoller Handarbeit wieder abgeschöpft werden musste. Anschließend spülte die inzwischen eingetroffene Firma "Hesse" den verunreinigten Kanal und nahm das kontaminierte Wasser wieder auf.

Nach Abschluss all dieser Maßnahmen ging es nun an das langwierige Reinigen der eingesetzten Geräte. Bis die Fahrzeuge wieder komplett einsatzbereit in der Halle standen vergingen nach der Alarmierung knapp 5 Stunden.

Kopfschütteln rief das Verhalten einiger "Passanten und Zuschauer" hervor... So wurden Einsatzkräfte beim Anziehen der Wathosen gefilmt, teilweise Ausrüstung weggeschoben um bessere Sicht zu haben und Absperrungen völlig ignoriert.

Im Einsatz waren die Feuerwehr Duderstadt mit 5 Fahrzeugen und ca. 20 Einsatzkräften, Polizeimit 1 Fahrzeug, Rettungsdienst mit 3 Fahrzeugen, Gewässerschutz, Ordnungsamt, Firma "Lautenbach", Firma "Hesse"